Turbulenter Herbst und Winteranfang 2020

Nachdem wir im Sommer keine Ferienreise unternehmen konnten, entschieden wir uns für einige Renovationen und Umgebungsarbeiten am Haus. Von diesen habe ich bereits berichtet. 

Danach widmete ich mich wieder vermehrt meinem Hobby und genoss das schöne Wetter. Ich unternahm noch etliche längere und herrliche Radtouren, welche mir einen optimalen Ausgleich zum Arbeitsalltag geben.

Ich fühlte mich in sehr guter Verfassung, und blieb weiterhin im Training. Denn auf Grund der momentanen Situation hatte ich dieses Jahr keine Rennen vorgesehen. Ich erfreute mich einfach am Radfahren und genoss jede Tour bei diesem herrlichen Wetter.

Mitte August ist mein Vater verstorben. Er war schon im Frühling schon relativ schwach, hatte sich jedoch nochmals etwas erholt. Es war sein grosses Ziel im Sommer noch einmal für eine Woche in die Wanderferien ins Berner Oberland. Er kämpfte sich hoch und verreiste dann mit meinem Bruder für eine Woche. Er kam erschöpft zurück und erholte sich nicht mehr.

Im September folgte dann eine wunderschöner «Altweibersommer» mit nochmals warmen Temperaturen. Auch diese Tage habe ich an der frischen Luft verbracht und nochmals viele Radkilometer abgespult. Es war herrlich und somit erreichte ich mein Jahresziel bereits im September, da es das Wetter auch zugelassen hatte.

Doch dann kam der verhängnisvolle 12. September. Ich habe mich entschlossen nochmals eine lange Tour von ca. 130 Kilometer zu fahren. Zuerst führte mich die Tour durch das Luzerner Hinterland. Ab Neuenkirch fuhr ich alles auf schönen Nebenstrassen über Rain und Hildisrieden in Stetem auf und ab und an Bauernhöfen vorbei in Richtung Schwarzenbach. Doch dann geschah das verhängnisvolle Unglück. Auf der Nebenstrasse in Richtung Schwarzenbach überholte mich ein Autofahrer, welcher mich durch seine abnormalle Weiterfahrt anschliessend wieder auffahren liess. Anstatt weiterzufahren, stoppte er so brüsk, dass ich keine Chance hatte auszuweichen und ich schwer stürzte.

Zum Glück waren gleich 3 Radfahrer zur Stelle, welche sich um mich kümmerten, denn ich war etwas benommen und unter Schock. Anschliessend verbrachte ich 6 Stunden im Notfall des Spital Zofingen. Ich hatte Glück im Unglück. Mein Fahrrad hatte ich danach entsorgt, denn ich hatte kein Vertrauen mehr in den Carbon-Rahmen..

Nun war vorerst nichts mehr mit Radfahren, denn zuerst mussten die Verletzungen ausheilen. Ich besitze noch ein weiteres Rennrad, habe jedoch vorerst keine Lust mehr auf der Strasse zu fahren und habe mich entschlossen, dieses Rad zu verkaufen.

4 Wochen nach dem Unfall, machte ich meine ersten Versuche auf dem Mountainbike. Es lief noch nicht so rund, aber es war schön, sich wieder etwas zu bewegen. Ich versuchte mich langsam wieder etwas auf dem MTB aufzubauen, was mir auch gelang. Es ging immer etwas besser, das linke Knie bescherte mir jedoch immer noch etwas Schmerzen.

Ich bekam wieder Freude am Biken und begann wieder etwas längere Touren zu unternehmen. Es ging alles immer besser bis am 1. November. Ich war bereits auf dem Rückweg, als ich in Aarburg wieder von einem Auto überrascht wurde, welches, ohne zu schauen, vom Parkplatz herausfuhr. Meine Reaktion war eine Vollbremsung. Dank der Scheibenbremsen konnte ich zwar stoppen, stürzte jedoch durch die Vollbremsung. Ich setzte die Heimfahrt danach fort.

Ich hatte an der rechten Hand Schmerzen im kleinen Finger und fixierte diesen mit Tape, da ich davon ausging, ihn nur gestaucht zu haben. Leider wurden die Schmerzen nach 3 Wochen nicht besser und ich ging zum Arzt. Beim Röntgen stellte sich heraus, dass ich das Gelenk gebrochen habe. Ich musste deshalb ins KSA nach Aarau in die Handchirurgie. Diese verpassten mir eine Spezial-Schiene und ich muss mich nun etwas schonen bis Weihnachten.

Zum Glück habe ich ein Spinning Indoorrad, so kann ich mich dennoch etwas betätigen. Nun braucht es wieder Geduld und ich hoffe die Pechserie hat nun ein Ende.

Ich schaue zuversichtlich in Richtung 2021 und werde mir nun neue Ziele setzen.

Keep going on and don’t rest.

28. November 2020

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