Verspätete Hochzeitsreise nach Oslo 2012

16. bis 20. Juli 2012
Das Hochzeitsgeschenk von unserer Familie war eine 5-tägige Städtereise nach Oslo. Wir entschlossen uns im Sommer in den Norden zu reisen, da zu dieser Zeit das Wetter am ehesten warm ist und zugleich die Tage sehr lang sind.

Am Montag, den 16. Juli 2012 flogen wir von Zürich her nach Oslo. Der Flug war ruhig und nicht allzu lange. Die Wetterprognosen im Internet, waren nicht sehr vielversprechend, aber dadurch liessen wir uns die Vorfreude nicht verderben. Als wir das Hotelzimmer bezogen hatten, bewunderten wir die tolle Aussicht direkt auf das neue Opernhaus. Es war eine schöne Abendstimmung. Wir packten die Kamera und begaben uns nach draussen. Da das Opernhaus bis aufs Dach begehbar ist, bestaunten wir eine wunderschöne Abendstimmung und das um 23:00 Uhr.

Nach einem sehr reichhaltigen Frühstück entschieden wir, das Programm je nach Wetter zu gestalten. Der Dienstag startete sehr sonnig und wir reisten deshalb  auf den Hausberg von Oslo, den Holmenkollen. Holmenkollen ist das Mekka des nordischen Skisports. Speziell war die neue Skisprungschanze. Natürlich wollten wir das Ganze auch von oben sehen. Mit einem Lift ging’s hinauf aufs Plateau, von wo aus wir eine tolle Aussicht  über ganz Oslo genossen. Wenn man von der Absprungplattform aus in die Auslaufspur hinunter blickt, kann man sich nicht vorstellen, wieso man  sich hier freiwillig mit den Skiern hinunterstürzt  und dann in die Tiefe fliegt. Es war sehr eindrücklich, diese Situation einmal selber zu sehen. Auf dem Weg zurück vom Sprungturm besichtigten wir das Skimuseum, welches 100 Jahre Skigeschichte präsentierte. Wie sehr sich der Skisport und die entsprechende Ausrüstung in den letzten Jahren wandelte, ist enorm.

Am Nachmittag besuchten wir bei immer noch sehr sonnigem Wetter den „Vigeland Park“ den grössten Park Norwegens. Der Park Name kommt vom Künstler Gustav Vigeland, der nicht nur für alle Eisen- und Stein-Skulpturen, sondern auch für  die Planung des Parks  verantwortlich war. Die wohl bekannteste und meist fotografierte Skulptur ist ein schreiender, tobender Junge, das „Trotzköpfchen“.

Am nächsten Morgen stand eine Fjord-Schifffahrt auf dem Programm. Auf einem alten Schiff kurvten wir 2 Stunden lang um die Inseln vor Oslo. Wir lernten nicht nur die Definition von „Fjord“ kennen, sondern auch den Grund, weshalb es auf Inseln nur Häuser mit einer bestimmten Fassadenfarbe gab und dass auf der grössten Insel 16000 Menschen wohnen und davon 6000 jeden Tag die 20-minütige Schifffahrt bis zu ihrem Arbeitsort Oslo in Kauf nehmen. Es gab noch viel mehr Interessantes zu hören, aber das hier aufzuzählen würde den Platz bei weitem sprengen.
Wieder an Land spazierten wir durch die Gärten von Schloss Akershus, das gleich neben dem Hafen liegt. Im Besucherzentrum konnten wir sogar einen echten Nespressokaffee geniessen – nachdem wir in Oslo keinen Starbucks gefunden haben.
Frisch gestärkt fuhren wir zum Botanischen Garten, wo wir neben dem wunderschön angelegten Park mit vielen alten Bäumen und den verschiedensten sehr stimmig gestalteten Gärten auch noch ein Palmenhaus besuchen konnten.

Am Donnerstag stand dann der Klassiker auf dem Programm: die Hop and off Sightseeing-Bustour durch Oslo.
Ausgestiegen sind wir nur beim Wikingermuseum. Das hat uns sehr beeindruckt. Es waren dort die 3 europaweit am besten erhaltesten Wikingerschiffe ausgestellt. Bei den Wikinger war es üblich, dass man wichtige Leute auf einem Schiff beerdigt und Ihnen dabei – ähnlich den Ägyptern- Grabbeigaben wie Waffen, Schmuck, aber auch Essen und Pferde ins Grab gab. Als man die vergrabenen Boote vor ca. 100 Jahren fand, waren keine Waffen und Schmuckstücke mehr im Grab, da sie von Grabräuber entfernt wurden. Aber man fand noch wunderbare Schlitten und Kutschen, Küchenutensilien, Textilien sowie ein grünes Fass, dass fürs Bierbrauen verwendet wurde. Interessant fanden wir, dass die Wikinger nicht nur Plünderer, sondern auch Händler waren.
Nach der Bustour unternahmen wir einen Spaziergang im Schlosspark. Vor dem Schloss hatten wir Glück und konnten die traditionelle Wachablösung miterleben.
Durch die Einkaufsstrasse machten wir uns auf dem Heimweg zum Hotel. Unterwegs blieben wir, wie so oft, bei einem jungen Strassenkünstler stehen, der wunderschöne Bilder zauberte und zwar mit Spraydosen. Es war faszinierend mitzuerleben, wie die Bilder entstanden.
Nach dem Packen machten wir uns auf den Weg zum Abendessen. Am Vortag hatten wie ein Restaurant entdeckt, dass Hamburger mit 360g Rindfleisch anbietet. So einen Monsterhamburger zu essen ist nicht ganz einfach, aber es hat herrlich geschmeckt!

Am Freitag ging es dann wieder nach Hause. Oslo war auf jeden Fall eine Reise Wert – aber wir haben uns auch gefreut, wieder nach Hause zu kommen.

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