Das Wasser im Keller ist nun Vergangenheit

Immer wieder war die Aussenwand im Keller unterhalb der Abwasserleitungen sehr feucht und zusätzlich lief sogar Wasser in eine Ecke der angrenzenden Waschküche. Als Cornelia vor Jahren meinen Vater fragte, weshalb das so sei, bekam sie zur Antwort «es sei eine Aussenwand und die sei halt feucht».

Wir sind so erzogen worden, dass man etwas richtig macht, oder gar nicht.
Um dem Übel auf den Grund gehen fingen an zu suchen.

Der Wasserhahn der Waschmaschine war etwas undicht, da er immer zu fest zugedreht wurde. Der Sanitär ersetzte den Einsatz mit Dichtung und die Pfütze am Boden der Waschküche verschwand.

Anfangs Jahr liessen wir ja die ganze Waschküche renovieren und haben da auch alle alten Leitungen und Abwasserrohre neu verlegt.

Leider stoppte das Wasser im Nebenraum nicht, sondern drückte sogar wieder in die neu renovierte Waschküche rein.

Mir fiel auf, dass immer nach dem Duschen, oder allgemein, wenn Wasser den Abfluss runterlief, der Boden in der Ecke nass wurde. Um die Ursache zu finden spitze ich die Ecke frei und sucht nach einer undichten Leitung. Ich war bereits durch die Hauswand durch, ohne fündig zu werden. Allerdings sah man jetzt ganz klar, dass jedes Mal, wenn Wasser durch den Abfluss lief, es auch aus der Wand floss.

Nun hatten wir den Beweis, dass irgendwo ein grösserer Defekt war.

Ein Profi stellte mit einem Kamerasystem fest, dass die Abwasserleitung in der Eingangs-Terrasse undicht ist. Dies bedeutet, dass eine Baufirma den ganzen Eingangsbereich von 7 Metern öffnen und die Abwasserrohre ersetzten musste.

Die Firma Leu begann am 17. Juni mit dem Aufbrechen der Betonterrasse und dem Suchen nach den Abwasserrohren. Nach längerem aufspitzen und graben wurden sie fündig. Anschliessend wurde von der Hausecke rückwärts bis zur Eingangstreppe alles freigelegt. Als am Nachmittag noch zwei weitere Mitarbeiter anpackten, wurde vom Keller her auch die alten Gusseisenrohre frei gespitzt.

Was dann zu Vorschein kam war erschreckend!
Die Gusseisenrohre waren unten durchgerostet und hatten Löcher, durch die konstant Wasser in die Mauer lief und auch die Betonrohre im Boden waren undicht. Beim Freilegen dieser Rohre kamen unterhalb noch zwei alte "Güllenlöcher" zum Vorschein. Die hat man damals aber nicht fachgerecht entfernt, sondern einfach Betonabwasserleitung darüber gebastelt. Wegen dieser Betondecke wirkten sie wie zwei Sammelbecken fürs Wasser. Da sie bereits übervoll waren, floss ausser von den defekten Rohren, auch von dort her in den letzten Jahren immer Wasser ins Mauerwerk und drückte in den Keller durch.

Die Bauarbeiter gruben nun sehr tief und entfernten allen Beton aus dem Boden. Nun musste der Sanitär aufgeboten werden, um die Anschlüsse von den alten Rohren auf das neue System anzupassen und neu zu verbinden. Zum Glück war Herr Bolliger sehr flexibel und konnte das Anschliessen noch am selben Tag erledigen, an dem die Baufirma die Betonrohre ersetzten, so dass wir am Abend im Haus wieder Wasser benutzen konnten.

Alle Leitungen bis in den Keller wurden durch neue, moderne Abwasserrohre ersetzt und anschliessend die Durchbrüche verschlossen.
Danach wurde auf der Aussenmauer ein spezieller Abrieb aufgetragen, der abdichtet, aber auch Feuchtigkeit aufnehmen kann. Im grossen Graben beim Eingang wurde ein Fliess über den ganzen Boden verlegt und danach alles mit Sickerkies aufgefüllt. Danach wurden zur Stabilisation Armierungseisen verlegt und anschliessend die Terrasse wieder neu betoniert.

Nach dem alles ausgetrocknet war, wurden die neuen Aluprofile für den roten Teppich gesetzt und den Boden dahinter sauber wieder aufgefüllt. Am Dienstag, 24 Juni 2022, konnten wir den roten Teppich wieder ausrollen und aussen ist wieder alles fertig. Wasser läuft nun keines mehr aus und wir können aufatmen.

Nun musste nur noch das Mauerwerk im Keller und der neuen Waschküche ausgetrocknet werden. Dazu wurden von der Firma Metrock, zwei Ventilatoren und zwei Entfeuchtungsgeräte installiert.

Fazit: "Man kann anscheinend mit gutem Gewissen vor einem Problem Jahrelang die Augen verschliessen und es dann einfach dem Nachfolger übergeben, mit der Aussage:

«Das Haus ist in einem Top Zustand».
«Eine Aussenmauer muss nicht automatisch immer nass sein»

19. Juni 2022

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